Rummel, Saufen, Party.

Litauens bedeutendstes Ostseebad. Hier verbrachte der russische Adel seine Sommer. Heute lässiger Chill-out am schönen Strand. Eine lange Seebrücke von der aus man den Sonnenuntergang beobachten kann. Sagt der Reiseführer.

Klingt gut, dachten wir, und fuhren nach Palanga. Statt lässigem Chill-out oder einem netten Seebad findet man dort aber primär eins: totalen Touri-Rummel. Erinnert ein wenig an die früheren Urlaube in Spanien oder Italien in den Touri-Hochburgen. Bars, Eis- und Imbissbuden, Nightclubs, Souvenir- und Kitsch-Stände, dazu Spielgeräte und Attraktionen wie auf der Kirmes. Das alles, wild zusammengewürfelt mit wenigen alten Holzhäusern und vorallem Betonbauten auf einer ewig langen Promenade die schnurstraks auf die Seebrücke zuführt. Dort: leider keine coolen Bars, sondern irgendwie tote Hose. Dafür ein schöner langer Strand.

Wer mal so richtig Party machen will, ist hier in Palanga sicher gut aufgehoben, denn hier ist schon tagsüber einiges los (0,5l Bier 90 Cent). Gut zu wissen. Interessiert uns aber heute nicht. Wir fahren weiter.

Haben uns für heute in Vente, ca. 40 km südlich von Klaipeda einquartiert (Camping Ventaine, netter Platz direkt am Kurischen Haff mit Blick auf die Nehrung, ca. 15 EUR). Haben soeben das kleine nette Restaurant angetestet und Oli möchte hier explizit das grandiose Pfeffersteak in Rotweinsoße hervorheben, für sagenhafte 12 Euro. Zu Hause hätten wir locker das Doppelte dafür bezahlt. Man könnte auch sagen, es hat uns ausgevorzüglich gemundet.

Morgen wollen wir dann der Kurischen Nehrung einen Besuch abstatten.

P.S.  hier in Litauen scheint spontan alles ein wenig fortschrittlicher als in Lettland. Mehr Neubauten, weniger alte Holzhäuser. Aber das ist nur der Eindruck der ersten paar Kilometer.