Neuer drehfreudiger Freund!

Wir haben einen neuen drehfreudigen Freund. Für nur 19 Euro begleitet er uns nun durch den heißen Sommer. Ein Tischventilator. Weiß und aus Plastik.

Die Hitze war nicht mehr auszuhalten. Vor allem abends und nachts wenn in der Regel überhaupt kein Lüftchen geht. Das heißt, tagsüber staut sich im Womo die Hitze, und abends bleibt sie dort beharrlich, auch wenn es draußen kühler wird. Eigentlich hatten wir über ein mobiles Klimagerät o.ä. nachgedacht, aber in dem Bereich war bislang nichts zu bekommen. Also haben wir uns für die „Billig-Variante“ entschieden.

Wir waren skeptisch ob das überhaupt was bringt oder nur die heiße Luft durchgewirbelt wird. Aber siehe da: es funktioniert! Vor das offene Fenster gestellt, bringt er angenehme (von kühl wollen wir nicht sprechen) Luft in die gute Stube. Läuft natürlich nur bei Landstrom, also auf Campingplätzen. Seitdem ist das Teil in Dauerbetrieb und macht das Sitzen und Schlafen im Womo, sagen wir, fast wieder angenehm.

Dobar dan aus dem traumhaften Kroatien!

Kaum sind wir an Kroatiens Küste, fällt uns wieder ein, warum wir Kroatien vor 5 Jahren (als wir erstmalig hier waren) so mochten. Man kann nicht fassen wir idyllisch die Küste, z.B. ab Zadar Richtung Süden wirkt. Postkarten-Panorama und malerische Dörfer wohin das Auge schaut. Keine Beton-Bettenburgen, sondern kleine weiße Häuser, gesäumt von Palmen, Pinien und Zypressen. Das klarste Meerwasser, das man sich vorstellen kann, direkt neben der Fahrbahn, als ob es ruft „Spring rein!“. Trotz Hochsaison verteilen sich die Menschenmassen gut, so dass es zwar voll, aber nicht zu voll ist…

Aber von vorn.

Nachdem wir Ungarn verlassen haben, ging es in Kroatien möglichst schnell Richtung Küste. Wir machen noch ein wenig Strecke per Autobahn und fahren dann bei Zadar auf die Küstenstraße, und sind damit an der Biograder Riviera. Ein wirklich traumhaftes Stück Küste. Kurz hinter Sukosan und vor Sveti Petar bleiben wir auf dem Camping Filko, ein schöner Platz direkt am Meer, das wir natürlich direkt antesten. Erstaunlich wie salzig das Meer (z.B. im Vergleich zur Ostsee) ist.

Am nächsten Tag tingeln wir die Küste entlang, wollen dann aber zügig an unser Ziel: die Halbinsel Peljesac. Die Autobahn Richtung Dubrovnik (die einzige hier) ist leider noch nicht bis Porec fertiggestellt, so geht es die letzten Kilometer durch das Hinterland, über Berge und durch grüne Felder. Ein wahrer Obstgarten hier, überall Obstbäume und Obstverkäufer am Straßenrand.

In Ploce (spricht sich übrigens Plotsche) wollen wir mit der Fähre rüber nach Peljesac. Die Schlange der wartenden Autos ist jedoch unglaublich lang und wir haben starke Zweifel ob die Fähre, die leider auch erst in 1 Stunde kommt, überhaupt noch Platz für uns hat. (Aus der Vergangenheit wissen wir, dass diese auch nicht all zu groß bemessen ist). Also entscheiden wir uns für den Landweg.

Peljesac ist grün und bergig. Bis zum Ziel sind einige Höhenmeter zu bewältigen. Überall Weinhänge und Weinverkauf. Kleine kroatische Dörfer mit alten Kirchen. Boote liegen im seichten Wasser. Von der Insel Blick auf die anderen Inseln, vorallem auch auf die schöne Stadt Korcula, die wir noch besuchen werden. Ab Orebic wird die kleine Küstenstraße ein- bis eineinhalb-spurig, da wird es mitunter schön eng, wenn ein Womo und ein PKW aufeinander treffen.

Jetzt sind wir in Viganj angekommen. Der Ort ist klein, und lebt vorallem von zwei Dingen: schöne Campings direkt am Wasser und Wind. Entsprechend trifft man hier viele Surfer und Kiter. Wir haben es uns auf dem Camping Antony Boy in zweiter Meerlage gemütlich gemacht. Ein schönes Fleckchen Erde!

Gestern war ordentlich Wind, das lässt hoffen dass wir tatsächlich die nächste Zeit ein wenig auf’s Wasser kommen. Nun ist aber erstmal Entspannen und Nichts-tun angesagt…

Die Hitze von Budapest…

Wie angekündigt, hier noch ein paar Impressionen zu Budapest.

Budapest, Hauptstadt Ungarns, stolze 1,7 Mio. Einwohner. Entstanden durch die Zusammenlegung von zwei Städten – nämlich Buda und Pest, welch Überraschung!

Budapest ist zunächst mal eins: sehr groß! Vorher noch schön ein paar Sehenswürdigkeiten aus dem Netz notiert, merkt man erst in der Stadt und das ziemlich schnell dass man hier nicht mal eben alles „erlaufen“ kann. Eine Busfahrt, ein eigener Roller o.ä. ist daher unumgänglich.

Dann ist Budapest noch eins, nämlich wirklich schön. Die Altstadt ist, mehr als in den meisten anderen Städten die wir gesehen haben, gesäumt mit architektonisch beeindruckenden, riesigen Gebäudekomplexen. Klassizismus, Gotik und Jugendstil geben sich die Klinke in die Hand. Man ist erschlagen von den vielen stilvollen Fassaden. Allein das Parlamentsgebäude am Ufer der Donau (eines der größten Gebäude der Welt!) könnte man sich ewig anschauen, so sehr beeindrucken die Größe und die Vielfalt der Türme, Anbauten und Seitenflügel. Dennoch wirkt die Stadt nicht künstlich geschönt oder „museums-tot“, im Gegenteil: in den unzähligen Altstadtgassen und Fußgängerzonen ist viel los, mit Cafes, Bars… eine lebendige Stadt.

Interessant ist auch der Zentralmarkt in der Großen Markthalle mit über 180 Geschäften auf 3 Etagen, denn hier gibt es von Touri-Kitsch bis Lebensmittel alles was das Herz begehrt.

Leider fordert die Hitze auch in Budapest ihren Tribut. Am späten Mittag ist jede weitere Treppenstufe zu einem Palast die reinste Qual und hat definitiv keinen Sinn mehr. Da in den nächsten Tagen keine Wetterverschlechterung (im Sinne von Abkühlung) angesagt ist, bleibt es bei einem ersten Eindruck von Budapest, der uns sehr gefallen hat.

Budapest ist definitiv ein lohnenswertes Ziel für einen Kurz-Urlaub via Flieger.

P.S. Der Camping Jumbo, 15km außerhalb des Zentrums, ist einer der gepflegtesten Plätzen unserer Reise. Netter hilfsbereiter Empfang, schön angelegt, ausreichend großer Pool, ansprechende Sanitär, nettes Restaurant in wenigen 100 Metern.