Ein Forum was wir NICHT empfehlen!

und zwar dieses hier:

wohnmobilforum . de

hier haben wir uns heute nach jahren final abgemeldet und zwar wie folgt mit unserer persönlichen meinung:

liebe forumsteilnehmer

ich möchte mich bei vielen von euch für die vielen nützlichen tipps der letzten jahre bedanken und hoffe, dass ich meinerseits ebenfalls dem ein oder anderen helfen konnte.

die art und weise wie dieses forum vom „inhaber“ geführt wird erinnert mich leider immer mehr an sehr dunkle zeiten der deutschen geschichte und ich bin nicht weiter bereit dies mit meiner teilnahme zu unterstützen, was man übrigens dank der werbebanner automatisch macht – dazu braucht man diese übrigens nicht explizit anklicken – allein das erscheinen bringt schon geld in die kasse des betreibers.

zensur, hier auch gerne als regeln „freundlich“ umschrieben ist für mich in keiner form zu akzeptieren…!

oliver gronewald

Wir hatten Besuch…

…und zwar von der http://www.raget.li Crew, namentlich Christoph und Sonja aus der Schweiz.

Die beiden sind, ähnlich wie wir, mit ihrem super schönen Bus ein halbes Jahr quer durch Europa gefahren. Nachzulesen hier: www.raget.li

(Raget.li = Rakete)

Leider war während dieser zwei Wochen das Wetter so la la und der Wind wollte sich nicht wirklich von seine guten Seite zeigen, aber das hat unserer Stimmung keinen Abbruch getan, im Gegenteil.

So blieb viel Zeit sich über die gemachten Reiseerfahrungen auszutauschen, was höchst interessant war, da viele Ziele deckungsgleich mit unseren waren.

Wir haben die Zeit sehr genossen und freuen uns schon auf ein Wiedersehen in der Schweiz (wo dir beiden nun schon wieder sind) zum gemeinsamen Snowkiten.

Tja, und dann sind heute leider auch noch Tigga und Nicky nebst nettem „Anhang“ wieder Richtung Deutschland aufgebrochen. Auch sie hatten nicht allzu viel Glück mit dem Wind, und auch auf einen überschwemmten Campingplatz hätten sie sicher verzichten können.

(Das Meer kam über den Campingplatz)

Dennoch war die Stimmung wie immer familiär entspannt und der gemeinsame Weihnachtsmarktbesuch ist bereits in Planung.

Wir werden derweil, bei schönstem Sommerwetter, noch eine weitere Woche hier in aller Ruhe verbringen (jetzt, wo alle feriengebundenen Urlauber wieder weg sind), und den Ausklang unserer phantastischen Reise in vollen Zügen genießen.

Das nächste Update wird von daher wieder aus der Heimat erfolgen, auf die wir uns nach nunmehr einem Jahr wieder freuen 🙂

Tops und Flops der Europareise…

Fast 40.000 km, über 20 Länder, unzählige Städte, Orte, Strände… Da fällt es nicht leicht ein Gesamtfazit im Sinne eines Rankings zu erstellen. Wir versuchen es trotzdem mal, wohl wissend dass es im Grunde noch viel mehr echte Highlights gab…

 

Landschaftlich schönstes Land:

Norwegen. Vor allem durch die Fjordlandschaft im Westen & die Lofoten.

 

Kulturell am beeindruckendsten:

Marokko, positiv wie negativ. Gefolgt vom Baltikum (durch den Mix verschiedenster Kulturen)

 

Bestes Gesamtpaket:

Portugal. Interessante Städte, schöne Landschaften, Traumstrände + freundliche, hilfsbereite Menschen.

 

Große und kleine Städte die uns begeisterten:
Sevilla, Stockholm, Tallinn, Budapest, Marrakech und – Achtung! – Schwerin

(Die Auflistung der unzähligen netten Dörfer Südeuropas oder Norwegens würde hier den Rahmen sprengen)

 

Die beeindruckendsten Sehenswürdigkeiten:

Alhambra (Granada). Mezquita (Cordoba). Kathedrale (Sevilla)

Geisterstadt Pompej (Italien)

Medina Marrakesch & Platz Djeema El-Fna (Marokko)

Berg der Kreuze (Litauen)

Kachel-Kirche Almancil & Knochenkappelle in Evora (beides Portugal)

 

Wo wir uns rundum wohlgefühlt haben:

Andalusien (Spanien). Insbesondere Tarifa. Ruhe und Natur + sehenswerte Städte.

Halbinsel Peljesac mit kleinem Küstenort Viganj (Kroatien)

Sant Pere Pescador (Spanien). Strand, Stadt, Berge, Meer & perfekte Kitebucht – hier stimmt alles!

 

Die beeindruckendsten Erlebnisse:

Die Stille in der Sahara erleben (Erg Chebbi / Marokko)

Im Schnee und in der Mitternachtssonne am Polarkreis zu stehen (Norwegen).

Klettertour und Aussicht am Preikestolen & Gletscher aus nächster Nähe (Norwegen)

Durch das Gefängnis von Tallinn gehen (Estland).

Umgeben von gefühlt 1 Millionen Kreuzen auf dem Berg der Kreuze stehen (Litauen)

Mit dem eigenen Boot durch den Geirangerfjord, vorbei an tosenden Wasserfällen (Norwegen).

Die Atmosphäre in Auschwitz hautnah spüren (Polen).

Die früh morgendlichen Muezzin-Gesänge in Ouarzazate, die sich akkustisch alle auf dem dortigen Campingplatz zu treffen scheinen

 

Campingplätze die es uns angetan haben:

Camping Andenes (Andenes, Norwegen). Am Ende der Welt mit karibischem Strand gesäumt von Schären.

Camping Antony Boy (Viganj, Kroatien). Entspannte Atmosphäre trotz Hochsaison.

 

Die schönsten Frei-Steh-Plätze:

Bocca do Rio, Praia Amado, Santo Andre (alle Portugal)

Haukland auf den Lofoten (Norwegen)

Buchten an der Atlantikstraße (Norwegen)

 

Unsere Flops:

Ostküste Spaniens. Zuviel Beton, zu viele Bettenburgen.

Nordwesten Spaniens. Irgendwie nichts „besonderes“.

Nordosten Schwedens. Vor allem die E4 mit langweiligster Autofahrt.

Oslo – nicht wirklich schön, dafür unfassbar teuer!

Norwegische Bierdose – hält als Ersatz-Auspuff nicht länger als 500km.

Marokkanische Straßen und lettische Pisten.

2 x Schraube im gleichen Reifen.

Zollgebühren bei einem Kite-Import nach Kroatien (halber Neuwert).

Der Kurierdienst DHL den wir niemals wieder nutzen werden.

 

Und sonst noch…

Angenehmster Fahrstil: Spanier. Gänzlich ohne Stress und Hektik (außer Sevilla, da zählen auch rote Ampeln nicht).

Der schlimmste Fahrstil: Polen. Rasen und Überholen ohne Rücksicht.

Unsere Lieblings-Nationalität: die Holländer. Freundlich, offen, immer entspannt und gut drauf.

Sinnvollstes Zubehör bzw. Ausstattung: WLan-Richtantenne, Solaranlage, ADAC & ACSI-Campcard und Tankgasflasche.

Alles hat ein Ende nur die Wurst hat zwei…

… jawohl mein Schatz, es ist vorbei!

Na ja, fast. Ganz vorbei ist es noch nicht. Aber die Reiseberichte von unserer Wohnmobiltour, die enden an dieser Stelle.

Wir sind nun fast 1 Jahr unterwegs. Nach knapp 40.000 Kilometern und über 20 Ländern haben wir alles gesehen und gemacht was wir wollten.

Theoretisch könnten wir noch ein Jahr so weiter machen. Aber nur theoretisch. Denn praktisch neigt sich unsere persönliche Aufnahmekapazität für neue Eindrücke und Erlebnisse dem Ende. Würden wir weitere Ziele ansteuern, wir würden diesen wohl nicht mehr gerecht werden können. Also heben wir uns diese für später auf und beenden das Quer-durch-Europa-Reisen.

In den letzten Tagen sind wir nochmals langsam runter vom kalten Norden in den warmen Süden nach Sant Pere Pescador (Bucht von Roses/Spanien) getingelt. Hier werden wir bis Ende Oktober kitenderweise verweilen und unsere Tour abschließen.

Voller Überzeugung können wir sagen, dass die Entscheidung, eine derartige Reise zu machen, mit allen Konsequenzen, die wohl bisher Beste unseres Lebens war! Und sicher bis dahin auch die schönste Lebenszeit.

Wir haben unfassbar viele Eindrücke erhalten die zu einem großen Teil noch gar nicht verarbeitet sind.

Einige Vorurteile haben sich bestätigt. Mehr noch aber konnten wir revidieren.

Unser Verständnis für Europa und die zum Teil höchst unterschiedlichen Länder und Kulturen ist ganz wesentlich gewachsen.

Wir durften einige interessante Menschen kennen lernen und neue Freunde gewinnen.

In keiner Sekunde haben wir je unsere Entscheidung angezweifelt oder gar bereut. Im Gegenteil, jede einzelne Sekunde haben wir genossen. Auch die ganz wenigen unerfreulichen.

Bei allem durften wir die ganze Zeit über erleben welch unglaublicher Luxus es ist, einmal wirklich zeitlos und frei zu sein. Jeden Tag tun zu können, wonach uns der Sinn steht. Was anfänglich schwieriger ist, als man denkt… 😉

Nach der Rückkehr von Sant Pere Pescador (Ende Oktober) werden wir selbstverständlich und auch der Vollständigkeit halber in diesem Blog immer wieder mal berichten wie es bei uns weiter gehen wird, welchen Weg wir beruflich einschlagen, wo wir leben werden.

Auch ein letztes Reise-Fazit mit unseren Tops und Flops und eine finale Statistik werden wir hier in den nächsten Tagen noch bloggen. Nur neue Reiseberichte, die wird es an dieser Stelle nicht mehr geben.

Wir hoffen, liebe Freunde, Bekannte und Unbekannte, dass es uns gelungen ist euch an unserer Reise teilhaben zu lassen. Dass euch der ein oder andere „Artikel“ Spaß gemacht und gut unterhalten hat. Ihr womöglich neue Anregungen für eigene künftige Ziele bekommen habt. Und vielleicht die noch Zögernden nun sogar den Mut für die Verwirklichung der eigenen Träume fassen, welche auch immer das sind.

An dieser Stelle möchten wir uns nochmals über die vielen netten Kommentare und wertvollen Tipps von euch bedanken, über die wir uns nicht nur sehr gefreut, sondern die die Reise auch immer wieder bereichert haben.

Ein ganz besonderer Dank gilt natürlich unseren Familien, die uns tatkräftig unterstützt und uns den Rücken freigehalten haben, was unsere Reise ganz wesentlich erleichtert hat. Tausend Dank!

In diesem Sinne, bis bald auf dieser Site…

WIR

(Norwegen, Polarkreis zur Mitternachtssonne)

Was habe ich nur ohne…

… das neue iPhone4 gemacht.

Nachdem ich längere Zeit auf der Suche war und das gute Stück quasi in allen relevanten Ländern (wie Italien und Schweiz) ausverkauft war, sind wir im nagelneuen Apple Store in Montpellier fündig geworden.

Mit 739 Euro für die größte Version des iPhone4 liegt es zwar 90 Euro (ohne Zoll) über dem Preis der Schweiz, aber stolze 300 Euro (!) unter dem in Deutschland.

Zudem sind die iPhone4 die man direkt im Apple Store kauft, alle Sim- und Net-Lock frei – man ist also nicht an die unverschämten Preise der Deutschen Telekom gebunden.

Mit einer irischen Vodafone Karte ist dann letztlich die Online-Nutzung (die macht es ja ganz wesentlich aus) mit 0,99 EUR/24Std. bzw. 50MB/24Std. extrem preiswert.

An dieser Stelle fragt man sich warum man für den gleichen Service von Vodafone Deutschland satte 14,95 Euro zahlen müsste…

Lange Rede kurzer Sinn: Das iPhone4 ist das erste iPhone was mich nachhaltig überzeugt hat und ich kann es uneingeschränkt weiterempfehlen, insbesondere wenn man es nicht in Deutschland (zu überzogenen Preisen und Tarifen) kauft.

Ungewohnte deutsche „Großstadt“…

Wir haben viele Städte und Orte in den letzten Monaten gesehen, aber eine große deutsche Stadt, das ist schon länger her… Wir sind in Bremen, mit 550.000 Einwohnern immerhin zehntgrößte Stadt Deutschlands. Wir schwanken etwas zwischen Vertrautheit und Fremde, als wir abends durch die Straßenzüge fahren, auf der Suche nach dem Stellplatz (Am Kuhhirten, netter Platz, 10 EUR/Nacht). Fühlen uns ein wenig an Düsseldorf, ein wenig an das Ruhrgebiet erinnert. Interessant, das es sich ungewohnt anfühlt, obwohl man jahrelang in einer Großstadt (Düsseldorf) gewohnt hat…

Bremen wäre tatsächlich eher durchschnittlich, mit unschönen Einkaufsstraßen, Standard-Einkaufspassagen und Standard-Markenläden, wären da nicht ein paar echte Highlights, die uns wirklich gefallen haben.

Als da wären die Böttcherstraße, eine ca. 100 Meter lange, relativ enge Gasse deren Backsteingebäude sich gegenseitig in ihrer künstlerischen Gestaltung überbieten. Die Gasse wurde übrigens von Ludwig Roselius gestaltet, ein Bremer Kaffeekaufman und Begründer von Kaffee HAG.

Direkt daneben dann natürlich der Marktplatz, mit Roland, Rathaus und Blick auf den gewaltigen Dom, nebenan dann noch die Bremer Stadtmusikanten. Eine ansehnliche, geschlossene Einheit die sich deutlich von den umliegenden nüchternen Einkaufsstraßen abhebt.

Besonders sehenswert ist zu guter Letzt noch das Schnoorviertel, das mittelalterliche Gängeviertel mit Häusern aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Die kleinen Häuschen bilden schmale Gassen, alles wirkt sehr gemütlich. Lädchen und Ateliers, Cafes und kleine Werkstätten. Eine andere Zeit, so scheint es, ja, eine andere Welt. In einem Atelier lässt sich Oli zu einem Spontankauf hinreißen und schenkt mir einen großen, extrem lustig aussehenden meditierenden Frosch (rosa mit Krone, natürlich ein handgemachtes Unikat), der bald unser Heim schmücken wird.

Zum Abschluss besuchen wir noch die Botanika, die aktuell ein Schmetterlingshaus bietet. In einem Gewächshaus steht man plötzlich inmitten der unzähligen Schmetterlinge. Riesige, blau leuchtende Falter mit 10-12 cm Flügelspanne an seinem Ohr entlang fliegen zu sehen, ist schon ein besonderes Erlebnis. Beeindruckend auch der große Bananenfalter, der so heißt, weil er tatsächlich gerne Bananen isst, und sich dabei auch offenbar nicht stören lässt. Sehr beeindruckend, hier ist man der Natur so nah wie man ihr selten ist… (leider keine Bilder da die Kamera die hohe Luftfeuchtigkeit nicht mochte)

Wir lieben Schwerin…

In Schwerin, die mit weniger als 100.000 Einwohnern kleinste deutsche Landeshauptstadt, kann man sich wirklich spontan verlieben. Eine angenehme und lebendige Stadt. Zunächst fällt natürlich das pompöse Schweriner Schloss ins Auge, wie es auf der Schlossinsel thront, groß, glänzend, goldend-leuchtend, umgeben von Wasser und dem Schlossgarten. Schon beeindruckend.

Von hier ist man direkt in der Altstadt, die von angenehmer Größe ist. Der Marktplatz mit Dom, die kleinen und größeren Einkaufsgassen, dazu noch ein paar Einkaufszentren. Wir schlendern durch das Schelfviertel mit seinen vielen alten Fachwerkhäusern, durch die Münzstraße mit ihren kleinen Geschäften und Cafes.

Das Besondere an Schwerin: 1. Die Stadt kombiniert perfekt Alt und Jung. Das Stadtbild ist alt, die Leute und Läden sind jung. Zumindest jünger als in vielen anderen Städte. In den Gassen findet man kleine Bars und Designer-Lädchen, alles nett und geschmackvoll gemacht. Hier hat man es geschafft, dass sogar das alte Fachwerk modern aussieht. 2. Schwerin bietet viel Wasser: 12 Seen innerhalb des Stadtgebietes, einige davon direkt im Zentrum. Wie der Pfaffenteich am Ende der Einkaufsstraße. Am Ufer ein paar Restaurants mit Terrassen. Alles im kleinen Stil, dafür umso gemütlicher. 3. Die Lage. Keine 100km von Hamburg, keine 100km  von der Ostsee. Viel Grün und viele Seen drum herum. Ja, in Schwerin lässt es sich sicher gut leben… 🙂

Fischland und Darss – Natur und Ruhe garantiert!

Wir rollen weiter Richtung Osten. Die Regionen Fischland und Darss bilden zusammen mit Zingst eine Halbinsel. Diese liegt zwischen Rostock und Stralsund und ist mit 45 Km Länge die größte Halbinsel Deutschlands.

Zuerst kommen wir nach Fischland, die Gegend im Westen, an der schmalsten Stelle der Halbinsel. Sofort fällt auf, hier ticken die Uhren anders. Viel Ruhe, viel Natur, wenig Bebauung. Die Orte klein bis winzig. Alles wirkt sehr idyllisch, kleine Lädchen, die meisten Häuser sind reetgedeckt. Wir fühlen uns streckenweise ein wenig an Sylt erinnert (nur noch ruhiger und gänzlich ohne die fiese Bebauung von Westerland 😉

Wustrow bietet einen Kitespot (kurz vor dem Ort), mit sehr praktischem Parkplatz direkt hinter dem Damm. Der Wind kommt aus West, ist extrem böig. Wohl auch der Grund warum kein Kite zu sehen ist. Wir sind erstaunt, welche Wellen die Ostsee aufbringen kann! Wustrow selbst ist ein Mini-Ort, dessen Geschäfte sehr verteilt liegen, so dass wir einen (ungewollten) ausgedehnten Fußmarsch bis zur Seebrücke machen. Oli ersteht dort ein neues „Spielzeug“ für Leichtwind-Tage, einen Vier-Leiner-Drachen (Mosquito).

Es folgt das Örtchen Ahrenshoop, ebenfalls klein und malerisch mit vielen Reethäusern, ebenfalls mit ausreichend Parkangebot direkt am Damm. Und schon sind wir in der Region Darss, was landschaftlich wenig ändert, außer dass die Straße nun durch waldreiches Gebiet geht. Wir wollen Rast in Born machen. DAS Kiterevier der Region liegt an der Bodden-Seite und ist damit was für Flachwasser-Freunde. Das Revier scheint brauchbar, aber wir sind etwas enttäuscht von dem Ort – winzig ist gar kein Ausdruck, kein Zentrum, nur Wohnhäuser und ein Mini-Hafen. Der böige Wind ist nichts für uns, also rollen wir weiter gen Norden nach Prerow. Endlich ein größerer Ort (für Darsser Verhältnisse), eine längere Straße zieht sich durch das Dorf, gesäumt von Geschäften und Cafes. Parken kann man hinter oder vor dem Ort… ach, hätten wir nur die Räder dabei 😉

Der letzte Ort der Fischland-Darss-Tour ist Zingst, im Westen. Das Zentrum ist wieder winzig, dafür gibt es eine Kiteschule mit angeschlossenem Stellplatz direkt am Damm. Wir verstehen nun, warum viele von der Region Fischland-Darss als Kiterevier schwärmen. Bei guten Windverhältnissen bieten sich eine Reihe toller Spots – vorausgesetzt man mag viiiiel Ruhe.

Den Abschluss bildet Saal, nicht mehr auf Fischland-Darss, aber am Bodden, an seiner südlichen Küste. Spontan denken wir: ist ja wie Workum zu seinen guten Zeiten! Parken direkt am Spot, Stehrevier ohne Ende, und dazu (entgegen heutiger Workum-Verhältnisse) viel Platz auf dem Wasser (dürfte bei besserem Wind aber auch anders sein). Leider keine Infrastruktur, aber man kann ja nicht alles haben.

Tja, wenn es von uns/vom Ruhrgebiet nicht so weit wäre, könnte die Gegend Fischland-Darss unser neues Lieblings-Kiterevier und eine echte Alternative zu Holland sein!

Ostsee-Tour durch die Seebäder Meck-Pomms…

Von Wismar kann man gemütlich über die Landstraßen die Küste entlang tingeln. Unser erster Stop ist Kühlungsborn. Die Ortsschilder sagen Kühlungsborn-Ost und Kühlungsborn-West. Mh… Wir sind erstaunt das K. so groß ist dass es überhaupt Ost und West gibt. Und wo ist jetzt bitte das Zentrum? Da wir aus Westen kommen, schlagen wir uns einfach von West nach Ost durch. An der sehr langen Küstenstraße geht es vorbei an ein paar Restaurants und Shops. Dies ist bezeichnend für die Orte in der Gegend: sie sind oft sehr „zerstreut“, Geschäfte verteilen sich nicht selten auf 1-2 Kilometer (das erleben wir später in Wustrow und Prerow erneut). Fahrräder oder gute Wanderschuhe + Ausdauer sind daher unausweichlich. Ein einziges Zentrum gibt es hier offenbar nicht, also bleiben wir einfach in K.-Ost, und laufen einmal die kleine Einkaufsstraße auf und ab. Natürlich gibt es die obligatorische Seebrücke, viele Strandkörbe und ausreichend Fischläden. Oli schiebt sich  begeistert einen frischen Kräuter-Matjes in den Mund, während ich die fettige Backfisch-Variante bevorzuge…

Nächster Halt ist in Heiligendamm – den meisten wohl spätestens seit dem unrühmlichen G8-Gipfels bekannt. Das älteste Seebad Deutschlands wird auch die „Weiße Stadt am Meer“ genannt. Der Ort ist in der Tat weiß und wirklich schräg. Es ist kaum was los, alles wirkt steril, fast ein wenig verlassen, ohne Leben. Nur wenige Spaziergänger schlendern auf dem Damm. An der Promenade stehen 3 oder 4 große, raus geputzte, weiße Gebäudekomplexe (Hotels u.ä.), dazwischen, total unpassend, eine Zeile von 6-7 Villen, schöne Architektur aber komplett unsaniert, man könnte sagen unbewohnte Ruinen. Ein Plakat weist darauf hin dass die alten Villen bald hergerichtet werden sollen. So so. Man fragt sich, warum dies scheinbar schon über 20 Jahre dauert, bei der exponierten Lage… Das war‘s, mehr gibt es hier eigentlich nicht zu sehen. Irgendwie skurril.

Der Tag endet in Graal-Müritz, auf einem ruhigen Stellplatz im Grünen (Camper 9,-€/24 Std. ohne V/E, Parkplatz schließt direkt an das Aquadrom an). Wir wollen noch fix was einkaufen, unterschätzen aber die Entfernungen, da der Ortskern weiter von der Seebrücke liegt als gedacht. Nach 30 Minuten Fußmarsch ohne Supermarkt kapitulieren wir. Dann gibt es eben das was der Kühlschrank (oder der Vorratsschrank) hergibt…

Backstein, Karstadt und Schweden in Wismar…

An der Ostseeküste geht es bis zur Hansestadt Wismar. Eine Stadt nach unserem Geschmack! Mit knapp 45.000 Einwohnern von angenehmer Größe, eine wirklich beschauliche Altstadt, ein sehr kleines, aber gemütliches Hafenviertel mit Fischbuden und Lokalen, und ein perfekter, gut organisierter Stellplatz (Westhafen, 9€/24 Std.) in direkter Altstadtnähe.

Mitten in der Altstadt findet man neben den restaurierten, anschaulichen Häuserfassaden das Stammhaus der Karstadt AG – hier gründete Rudolph Karstadt 1881 sein berühmtes Kaufhaus. An vielen Stellen gibt es Zeugnisse der Zeit, als Wismar zu Schweden gehörte (1648 bis 1803), wie zum Beispiel das auffallende Backsteinhaus „Alter Schwede“ am großen Marktplatz (angeblich einer der größten Marktplätze in Norddeutschland). Backsteingebäude sind ohnehin das „Markenzeichen“ der Stadt, immer wieder tauchen sie auf, ob als Wohn-/Geschäftshaus oder als Kirche.

Die Altstadt ist schnell erkundet, und zum Tagesabschluss gönnen wir uns ein sehr un-norddeutsches Essen: Chinesisch. Nach Gut-Bürgerlich und Fisch ohne Ende auch mal wieder schön. Das Restaurant liegt keine 500m Fußweg vom Stellplatz, und bietet uns die beste Ente die wir seit langem gegessen haben 🙂