Dobar dan Viganj…

… nachdem wir über Dubrovnik, Split bis nach Zadar gefahren sind, wurde uns eins klar: hier finden wir kein gemütliches Plätzchen. Es wurde immer voller und touristischer. Die Campings komplett überfüllt, die Leute stapeln sich überall.

Also haben wir kurzerhand entschlossen, die 400km wieder runter nach Viganj zu fahren. Wir hatten ohnehin total vergessen noch ein paar Fotos zu machen und Postkarten abzuwerfen 😉

Hier bleiben wir also die nächsten Tage (bis zur Fährabfahrt am 24.8.) und genießen die Ruhe der Halbinsel…

Außen pfui, innen hui…

Split ist ein echtes Großstadt-Molloch. Industrieanlagen, 10-20stöckige Wohnblocks, alles ziemlich abgerockt. Sehr abschreckend. Wohl auch der Grund warum wir die Stadt bisher gemieden haben. Aber dann kommt man in die Altstadt, und alles ist anders. Plötzlich läuft man durch schöne, weiße Gassen. Und nicht nur das, denn Splits Altstadt weist eine wahrhaftige Einzigartigkeit auf. Sie liegt mitten in einem ehemaligen Kaiserpalast. Sprich streift man durch die Altstadt, dann streift man gleichzeitig durch den sog. Diokletianspalast (nach dem römischen Kaiser Diokletian benannt). An jeder Ecke treffen sich Wohnhäuser mit ehemaligen Palastresten. Die alte Befestigungsmauer, daneben die Wand eines kleinen Hauses, direkt daneben ein Palastturm. Dann wieder der Innenhof eines Hauses neben den alten römischen Säulen. Souvenirstände in den alten Kellergewölben. Ein sehr beeindruckender Mix auf sehr engem Raum, den man kaum mit dem Auge fassen kann, so verwinkelt und verschachtelt ist alles. In den kleinen dunklen Gassen immer wieder Säulengänge, Tempel, Kirchen. Gekonnt hat man dem Palast Leben eingehaucht, überall warten kleine Cafes und Bars auf Kundschaft, sehr gemütlich und zugleich stilvoll.

Um den Palast (also den Kern der Altstadt) gibt es noch ein paar schöne Plätze und Einkaufsstraßen, zudem die lange, mit Palmen gesäumte Hafenpromenade.

Von außen hätte man diese Seite der Stadt niemals erwartet. Ein Blick hinter die Kulissen lohnt halt dann doch manchmal.

Adria Magistrale – fahren und staunen…

Mit ihren 1200km entlang der kroatischen Küste gilt die Adria Magistrale als eine der schönsten Straßen Europas. Zu Recht! In Dubrovnik einmal auf die schöne Küstenstraße aufgefahren und schon rollt man einfach gemütlich und entspannt die Küste entlang (da sie komplett bis in den Norden durchläuft, braucht man nicht Abfahren oder nach dem Weg schauen, sehr praktisch). Mit grandiosen Ausblicken auf das Meer, die Inseln und die Berge verwöhnt sie einen auf fast jedem Kilometer. Immer wieder einsame und weniger einsame Buchten, sensationelles Wasser, unzählige Fischerboote, kleine Apartmenthäuser. Zwischendurch fährt man durch kleine oder größere Orte, die vorwiegend vom Tourismus geprägt sind.

Zwischen Gradac und Brela fahren wir die 60km lange und bekannte Makarska Riviera entlang. Die beliebte Ferienregion ist landschaftlich ähnlich oder gleich der vorangegangenen Strecke, jedoch mit noch mehr Appartment- und Hotelanlagen. Das ist wohl auch der Grund für die unglaublich vielen Menschen. Selbst am Strand und im Wasser stapeln sich die Leute fast. Alle Parkplätze sind dicht. Wie verwöhnt wir doch von Peljesac sind… „Menschen-Höhepunkt“ ist weiter nördlich Omiš. Das Städtchen liegt beeindruckend am gewaltigen Canyon. Kurz überlegen wir ob heut ein Feiertag ist, denn Menschen- und Blechlawinen schieben sich durch den Ort. Ewig lange Staus. Der Camping, hoffnungslos überfüllt. Schnell weiter.

Dann wird es wieder ruhiger. Gott sei Dank. 6 km vor Split sind wir nun auf dem Camping Stobrec, und haben mit viel Glück den letzten Meer-nahen Platz ergattert. Nun heißt es, schwimmen, entspannen, und morgen Split besichtigen. Und langsam wieder an den Trubel gewöhnen… man, diese Hauptsaison! 😉

Ach ja,

apropos Hauptsaison: da ist es dann auch ganz normal, wenn plötzlich ein Auto mit Musik in voller Lautstärke (dank Verstärker) über den Camping fährt, und ein paar Jungs ihr musikalisches Können darstellen. Heut abend ist das offenbar der Musikact in der Bar. Wir sind gespannt… 🙂

Die Perle der Adria…

… Der Abschied von Peljesac fiel uns schwerer als gedacht. Zur Abfahrts-Erleichterung hat uns Peljesac doch tatsächlich 5 Tropfen Regen und Wolken geschickt (fast schon eine Rarität bei den momentanen Hochsommer-Temperaturen von 35 Grad und mehr). Also los, es muss ja irgendwann auch wieder weiter gehen 😉

Die „Perle der Adria“ Dubrovnik wollen wir noch einen Besuch abstatten, bevor es wieder Richtung Norden geht. Schon vor 5 Jahren hatte uns die Stadt begeistert… wir wollen einfach ein wenig die Erinnerung auffrischen.

Nach wie vor ist die Stadt einmalig und wunderschön. Schon von außen beeindruckt die riesige Befestigungsmauer um die Altstadt. Im Inneren dann die schmalen steilen Gassen, die Paläste, Kloster und Kirchen, die spiegelglatten Platten auf der Hauptflaniermeile Stradun. All das schafft eine tolle Atmosphäre. Wir haben dieses Mal auch die ruhigeren Seitengassen erlaufen, was wirklich lohnenswert ist. Denn während sind unten auf den Hauptachsen die Menschen häufen, herrscht am Rand der Altstadt plötzlich Stille und normales Leben, ohne Touristen, Restaurants und Souvenirs.

Was sich gegenüber unserem letzten Besuch geändert hat, sind die Menschenmassen und Besucherströme. Es ist Hochsaison, das ist uns klar. Aber dass aktuell ganz Italien in Kroatien einfällt, hätten wir nicht gedacht. Zwischendurch haben wir das Gefühl, schon in Italien zu sein. Überall italienische Womos, italienische Familien, italienische Gespräche.

Das mussten wir nicht nur in der Stadt, sondern auch auf dem Camping Solitudo (der einzige in Dubrovnik) merken. Noch nie so lange Schlangen (alles Italiener, klar!) an der Rezeption gesehen. Der Camping ist ansonsten ok, aber unglaublich überteuert (mit über 40 EUR pro Nacht der teuerste Platz auf unserer Reise! Ja ja, die Hochsaison…). Die Lage ist nur mittelmäßig: zum Zentrum sind es 3km (also Bus oder Roller), und bis zum Strand sind es immerhin 300m, was bei den jetzigen Temperaturen Schmerzgrenze ist 😉

Do videnja Viganj…

… einen Monat haben wir hier im schönen Viganj verweilt. Weit sind wir gefahren um festzustellen, hier könnten wir leben.  Wir denken mal drüber nach und recherchieren weiter. Derweil geht es nun nach Dubrovnik, Split und von Zadar mit der Fähre nach Ancona um das Gargano und den Süden Italiens zu erkunden.

Do videnja Viganj. Wir sehen uns wieder.

Fähre gebucht…

… nun ist es fix: wir haben uns gegen die Weiterreise Richtung Osten (also Rumänien, Bulgarien, Griechenland und Türkei) entschieden und fahren stattdessen rüber nach Italien.

Die Fähre geht am 24.08. von Zadar nach Ancona (12.00 bis 18.00 Uhr, 250EUR). Von dort geht es runter Richtung Apulien (Surfmekka Gargano) und voraussichtlich weiter auf die Westseite  (Kalabrien/Ecke Tropea etc), um dann später ggf. an Rom vorbei, durch die Toskana und ggf. Cinque Terre wieder nach oben zu tingeln.

Eigentlich wollten wir von Dubrovnik rüber nach Bari, jedoch ist aufgrund der aktuellen Hauptsaison hier alles ausgebucht.

So können wir in aller Ruhe neben Dubrovnik (was ohnehin geplant war) auch noch die Altstadt von Split und Zadar anschauen und die Ostküste in Italien ab Ancona.

Nichts tun?

Ihr glaubt vielleicht wir würden hier die ganze Zeit nichts tun? Von wegen. Es ist immer was los.

Wie zum Beispiel Kites reparieren. (Der blöde 12er hat einfach Luft verloren, Resultat an Olis Arm s.u.! Gott sei Dank konnte man hier im einzigen Surfshop ein Repair Kit kaufen, nun scheint wieder alles ok)

Oder Wunden versorgen. (Das können Leinen eines Kites anrichten; Olis Arm nach Leinenkontakt. War ordentlich tief, die Furche; nun aber schon wieder etwas verheilt. Kite ist beim Landen leider etwas außer Kontrolle geraten. Schuld war ich, Isa, bzw. eigentlich der blöde Kite bei dem total die Luft raus war)

Oder Tiere streicheln (Na gut, ich streichle, Oli vergrault sie. Die Katze gehört dem Nachbarn; sie mag offenbar unsere Liege und unsere Luftmatratze)

Oder Tiere verscheuchen (wie z.B. dicke Rosenkäfer die propellerartig über den Platz brausen und ihren Landeplatz immer genau an oder in unserem Womo suchen).

Oder Kiten. Wenn wir nicht kiten, mit unserem Boot anderen Kitern helfen (Oli ist mittlerweile zur Haupt-Rettung hier am Strand mutiert; irgend jemand treibt immer im Wasser und kommt nicht mehr zurück.  Schließlich kann man ja nicht einfach tatenlos zusehen…)

Oder das Boot für seinen eigentlichen Zweck nutzen, Bootsausflüge.

Oder einfach mal was für die Bildung tun und lesen.

Oder ein wenig die Gegend mit dem Roller erkunden. Loviste, das kleine ruhige Dorf am Ende der Insel. Oder das Franziskanerkloster, auf dem Berg hoch über Orebic.

Oder wie heute auf ein Dorffest gehen, hier in Kuciste. Eine tolle Stimmung. Klein und gemütlich. Viele Tische auf der schmalen Straße. Frauen verkaufen Selbstgebackenes. Eine kleine Bühne mit Musikband. Getränkestände. Viele Grillstände. Als Highlight ein Hängergrill, also ein normaler Anhänger der zum Grill umfunktioniert wurde und auf dem nun mehrere ganze Schweine über dem Feuer drehen. Daneben der Meister mit dem Fleischerbeil. Hach, wie schöööööön…

So ist immer was zu tun. So wird es nie langweilig…. 😉

Der liebe Zoll…

… wir hatten vor einigen Tagen einen neuen, größeren Kite bestellt, in Deutschland. Jetzt könnten wir die unglaublichsten Geschichten über den Kurier GLS erzählen, sparen es uns aber an dieser Stelle und reihen GLS in die Liste der Unternehmen ein, die wir niemals wieder beauftragen werden, zusammen mit DHL.

Nachdem also der Kite hier in Kroatien irgendwo beim Zoll schon seit vier Tagen lag, uns jedoch niemand bescheid gegeben hat und der Versender und wir heute viel Zeit damit verbracht haben herauszufinden wo der Kite sich überhaupt befindet,  wurde alles noch getoppt: Wenn wir den Kite haben wollten, müssten wir – achtung, festhalten – 350EUR Zollgebühren zahlen, für einen Kite der knapp 800 EUR kostet…

Da verschlägt es einem die Sprache und man kann nur noch lachen.

So geht der Kite also zurück nach Deutschland und wir werden nun am Freitag, spätestens Samstag ebenfalls weiterziehen, noch ein Stück Richtung Süden, nach Dubrovnik. Und von dort voraussichtlich mit der Fähre rüber nach Italien.

PS1: Falls mal jemand einen Reifen braucht für seinen Bootstrailer, oder einfach nur einen Schlauch dafür, am besten mitbringen! Denn derartiges gibt es weder in Orebic noch Korcula zu kaufen. Es gibt schlicht keine Boot-Shops in der Gegend. Und falls jemand Probleme mit seinem Kite hat oder einen neuen braucht, auch gleich mitbringen, denn weder Reparatur noch Kauf ist hier am größten Spot Kroatiens möglich. Dies mal nur als Tip am Rande.

PS2: Unabhängig von diesen ilustren Umständen, ist der Spot und auch die ganze Ecke hier definitiv eine Reise wert! Mit Ausnahme von 2 Tagen gab es seit dem 17. Juli (so lange sind wir nun hier) jeden Tag Wind für die Größen 15er bis 7er (aktuell 7er).