Norwegen kann auch hässlich sein…

… daher zeigen wir gleich auch nur schöne Bilder 😉

Denn noch immer geht es weiter Richtung Norden. Genauer gesagt dann über Kristiansund bis nach Trondheim, was uns gar nicht gefallen hat. Irgendwie eine trostlose, abgerockte und marode Stimmung in Trondheim. Einzig die Kathedrale, die Größte Skandinaviens war recht sehenswert (unbedingt die Westfront anschauen!).

Also schnell wieder raus aus Trondheim, und zügig auf die E6 Richtung Narvik gen Norden. Die E6 lässt sich übrigens in großen Teilen extrem gut d.h. schnell fahren und auch die Chance auf Blitzer halten wir für überschaubar ;).

Mit kleinem Übernachtungsstopp sind wir heute in Mosjöen angekommen und besichtigen nun die Sjögaden, eines der best erhaltenden Holzhausvierteln Norwegens.

P.S.: Mittlerweile geht die Sonne hier um 0:22 Uhr unter und um 02:00 Uhr wieder auf. Mit anderen Worten, bereits hier wird es quasi nicht mehr dunkel. Und in wenigen Kilometern Richtung Norden, am Polarkreis, hat sich das Auf- und Untergehen dann final erledigt.

Schon merkwürdig vor dem WoMo zu sitzen, auf die Natur zuschauen, und zu denken: Was ein schöner sonniger Abend, gefolgt vom Blick auf die Uhr: es ist Nacht… nur ohne Nacht 🙂

Jugendstil und dicke Fische…

Nach so viel Natur musste mal wieder eine Stadt her. In diesem Falle Alesund, die bekannt ist für ihre in Norwegen einzigartige Jugendstilarchitektur. Die Stadt selbst hat uns nicht so überzeugt, der Blick von oben auf die Stadt vom Hausberg Aksla ist aber eine Besichtung wert – denn erst von hier erkennt man, wie schön und zerklüftet die Umgebung mit ihren vielen kleinen Inseln ist.

Genächtigt haben wir übrigens auf dem Parkplatz des Aquariums mit schönem Blick auf das Meer und die vorgelagerten Berge. Von dort lässt es sich dann zur Stadtbesichtigung bequem die 3 Kilometer zurück rollen und im Zentrum parken.

🙂

Eines unserer Topziele steht an: die Atlantikstraße, oder auch Atlanterhavsveien, bekannt dafür dass sie sich mit Hilfe von Brücken von Insel zu Insel über den Atlantik schlängelt. Etwas kürzer als gedacht, aber dafür noch malerischer! Unzählige Schären, dazwischen kleine Holzhäuser, eingerahmten von den schneebedeckten Bergen. Ja, so stellt man sich Norwegen vor! Und da hier angeblich die Fische bestens beißen, wurde erneut die Angel herausgeholt. Und, was sollen wir sagen, erst biss ein kleiner Dorsch (Seelachs), und dann ein recht großer – zu mindest hatten wir kurz die Befürchtung dass die Angel durchbricht bevor er am sicheren Land ist. Übernachtet haben dann an einem der kleinen Picknickplätze. Ein wirklich schöner Platz, die Alantikstraße.

(neue Bilanz: 2 Pilker verloren, 2 Fische gefangen 🙂  )


Trolle sind in Norwegen allgegenwärtig…

… also ging es zu den Trollstigen. Der Weg dorthin war erneut von Schnee und Eis geprägt (gott sei dank nicht auf der Straße sondern nur daneben). Da wir aus Süden und damit von oben (höhentechnisch gesehen) kamen bedeuteten die Trollstigen für uns, mit bis zu 10% Gefälle 11 Serpentinen herunter zu fahren. Ungefähr auf der Hälfte, in einer dieser sehr engen Kurven mussten wir kurz stehen bleiben für ein anderes Auto. Da kam eine Norwegerin zu uns ans Fenster und sagte uns, dass ein Mountain Jumper leicht herunter kommt und an uns vorbei fliegt. Und, kaum hat sie es ausgesprochen ist ein Mensch mit einer Art Fledermauskostüm in unfassbarer Geschwindigkeit an uns auf Kopfhöhe vorbei in die Tiefe geschossen um kurz vor dem Aufprall die sprichwörtliche Reißleine zu ziehen und tatsächlich heil am Boden zu Landen. Eigentlich ist dies dort seit langem verboten, da hierbei, wen wundert’s, immer wieder Springer zu Tode kommen, aber beeindruckend war es schon…!

Um die Trollstigen komplett zu machen, stand noch die sogenannte Trollwand auf dem Plan. Ziemlich steil und ziemlich hoch. Sie verdankt ihren Name den so genannten versteinerten Trollnasen, gemeint sind die vielen Spitzen auf dem Berg. Nun ja… 🙂

Schnee, Eis & der schönste Fjord Norwegens…

… vom Geltscher ging es weiter über den Pass Sognefjellvegen. Je höher wir uns die Serpentinen hoch kurbeln, umso mehr Schnee breitet sich links und rechts der Straße aus. Hier und dort sind Langläufer und auch Abfahrtskifahrer zu sehen. Interessant, wie unterschiedlich „weit entwickelt“ die Natur auf dem zum Teil sehr steilen Weg nach oben ist. Nach und nach lassen sich die Blätter der Bäume nur noch erraten, unter dessen im Tal alles bereits in schönster Blüte steht.

Unser Ziel: der Geirangerfjord, der wohl bekannteste und meist besuchte Fjord in Norwegen. Und da wir ohnehin schon auf ca. 1.000 Meter hoch waren, haben wir auch noch die letzten 500 Höhenmeter genommen um auf DEN Aussichtspunkt des Geirangerfjords, den Dalsnibba (1.500 Meter) zu fahren.

Nach 85 Nok Maut führt die Fahrt über eine Schotterpiste im ersten und zweiten Gang extrem steil bergauf, aber der Ausblick, trotz einigem Nebel lohnt in jedem Falle.

Und dann? Klar, alles wieder runter, bis wir den Ort Geiranger erreichen, wo wir uns auf dem gleichnamigen Campingplatz eingebucht haben. Das Wetter war, wie immer, bestens und so sollte mal wieder das Boot zum Einsatz kommen – wer braucht schon eine Fähre, wenn man seine eigene „Privatfähre“ dabei hat 😉 Ach ja, das Luftproblem war wohl auf ein kurzzeitig nicht ganz dichtes Ventil zurückzuführen (vielleicht aufgrund der langen Lagerung)

Auf ging’s zur Fjorderkundung.

Mit sagenhaften 26 km/h ging es über das spiegelglatte Wasser, bis wir die „7 Schwestern“, DEN Wasserfall des Fjords, direkt vor unserer Nase hatten. Höchst beeindruckend, vom Wasser aus nach oben zu schauen und das Wassermassen direkt vor unserem nun noch kleiner wirkenden Boot herunter rauschen zu sehen. Am nächsten morgen ging es für Olli um 6:00 Uhr raus, dieses mal mit Angel bewaffnet. Nach 2,5stündiger Tour kam er (wieder mal) ohne Fisch zurück, dafür mit unbeschreiblichen Eindrücken – wie beispielsweise 5 Wale die in unmittelbarer Nähe des Bootes für eine gute Stunde um ihn herum getaucht sind.

(dieser hier gehört nicht zu den 7 Schwestern, liegt aber gegen über der 7 und ist mindestens so beeindruckend)

Nach dem unsere Wäsche, die auch mal wieder gewaschen werden musste getrocknet war (30NOK), packten wir zusammen und machten uns auf den weiteren Weg nach Norden.

P.S. Kleiner Tipp bzgl. des Campingplatz: Der Platz ist durch einen Fluß geteilt. Um diese Jahreszeit hat nur der RECHTE Teil dauerhaft Sonne, den linken erreicht sie am Abend auf Grund der Berge nicht mehr…! (Kosten Camping: 175NOK, ohne Strom und Dusche).